Optionspreiseinflussfaktoren
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Einflussfaktoren auf den Optionspreis

Wie unter dem Punkt Optionspreis ausgeführt, ergibt sich der Preis einer Option aus der Summe von inneren Wert und Zeitwert.

Sowohl der innere Wert als auch der Zeitwert der Option hängen von verschiedenen Einflussfaktoren ab, wie z.B.

  • vom Kurs des Basiswertes der Option,
  • von der Volatilität des Basiswertes der Option,
  • während der Optionslaufzeit erfolgende Ausschüttungen für den Basiswertes der Option,
  • die Restlaufzeit der Option,
  • der Marktzins.

Kurs des Basiswertes einer Option

Wenn man sich die Ausführungen zum Optionspreis vergegenwärtigt, fällt die Beziehung des Kurses des Basiwertes auf den Optionspreis auf. Denn der Kurs des Basiswertes hat entscheidenden Einfluss auf den inneren Wert der Option.

Bei Calls im Geld steigt der innere Wert der Option genau dann an, wenn der Kurs des Basiwertes ansteigt.

Umgekehrtes gilt bei Puts im Geld, bei denen der innere Wert bei Anstieg des Kurses des Basiwertes abnimmt.

Die Volatilität des Basiswertes der Option

Die Volatilität des Basiswertes der Option ist ein statistisches Maß für die Intensität, mit der der Kurs des Basiswertes der Option innerhalb eines gewissen Zeitraums schwankt.

Die Volatilität spezifiziert hierbei das Ausmaß der Kursschwankung, nicht aber die Richtung der Kursbewegung.

Während der Kurs des Basiswertes einen sehr wichtigen Einfluss auf den inneren Wert einer Option ausübt, hängt der Zeitwert der Option im erheblichen Maße von der Volatilität der Option, d.h. von der Schwankungsintensität des Kurses des Basiswertes, ab.

Je höher die Volatilität einer Option, desto höher ist der Zeitwert und damit der Optionspreis. Denn die Möglichkeit einer gewinnbringenden Ausübung für den Investor bzw. das Risiko für den Stillhalter steigt mit einer zunehmenden Volatilität der Option.Aus diesem Grund sind Optionen auf Basiswerte mit höherer Volatilität teurer als Optionen auf Basiswerte mit geringerer Volatilität.

Umgekehrt gilt analog, je niedriger die Volatilität einer Option, desto geringer ist der Zeitwert und damit der Optionspreis.

Implizite Volatilität des Basiswertes der Option

Obwohl man aus den historischen Kursen eines Basiswertes für eine gewisse Laufzeit eine historische Volatilität des Basiswertes der Option bestimmen kann, hängt die aktuelle Volatilität einer Option sehr stark von den aktuellen Gegebenheiten und den hieraus resultierenden, subjektiven Erwartungen der Marktteilnehmer ab.

Diese Erwartungen drückt die sogenannte implizite Volatilität des Basiswertes der Option aus.

Die implizite Volatilität lässt sich aus dem aktuell gehandelten Marktpreis der Option mit Hilfe von Optionspreismodellen ableiten.

Die implizite Volatilität stellt somit eine Einschätzung des Marktes in Bezug auf die künftige Entwicklung des Basiswertes, d.h. der Volatilität der Option, dar.

Ausschüttungen für den Basiswertes der Option

Ausschüttungen, wie Dividendenzahlungen im Falle von Aktienoptionen, sind von großer Bedeutung für den Optionspreis, wenn diese während der Laufzeit der Option erfolgen.

Z.B. im Falle einer Dividendenausschüttung reduziert sich der Wert des Basiswertes durch den Dividendenabschlag. Somit sinkt theoretisch der Preis eines Calls bzw. steigt der Preis eines Puts.

Dies führt dazu, dass

  • Optionen amerikanischen Stils bei kurzen Restlaufzeiten von im Geld befindlichen Calls oftmals eine Ausübung kurz vor der Dividendenzahlung erfolgt, da nur Aktieninhaber eine Dividende zusteht.
  • bei Optionen europäischen Stils der während der Optionslaufzeit erwartete Dividenenabschlagin den Optionskurs eingepreist ist.

Restlaufzeit der Option

Wie bereits festgestellt, ergibt sich der Optionspreis als Summe aus dem inneren Wert und dem Zeitwert.

Die Höhe des Zeitwertes einer Option hängt entscheidend von der Laufzeit der Option ab. Denn je länger die Restlaufzeit einer Option ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine am Geld oder aus dem Geld liegende Option am Ende der Laufzeit im Geld liegt und somit gewinnbringend ausgeübt werden kann.

Der Marktzins

Der Marktzins beeinflusst ebenfalls den Zeitwert einer Option.

Denn der Käufer eines Basiswerten muss den Erwerb finanzieren. Hierfür enstehen ihm vom Geldmarktzins abhängige Finanzierungskosten.

Der Käufer eines Calls hingegen hat deutlich geringere Finanzierungskosten für die Dauer der Optionslaufzeit zu tragen.

Der Verkäufer eines gedeckten Calls könnte den hierfür erforderlichen Ankauf des Basiswertes auf zwei Arten finanzieren:

  • durch Fremdkapital, d.h. durch eine vom Geldmarktzins abhängige Finanzierung,
  • durch Eigenkapital, d.h. durch Verzicht auf vom Geldmarktzins abhängige Verzinsung.

Ein Basiswertbesitzer, der fallende Kurse erwartet, hat die Möglichkeit,

  • den Basiswert zu verkaufen und hierdurch eine vom Geldmarktsatz abhängige Verzinsung zu erhalten, oder
  • einen Put zur Absicherung zu erwerben.

Der Verkäufer eines Puts wird das für den Fall der Ausübung

  • Eigenkapital vorhalten, für das während der Optionslaufzeit eine vom Geldmarktzins abhängige Verzinsung erhält.
  • Fremdkapital erst bei Ausübung aufnehmen und spart bis dahin Finanzierungskosten.

Dieses Überlegungen gehen bei der Optionspreisbildung bei einem Call als Aufschlag und bei einem Put als Abschlag ein.

Insbesondere wirkt sich

  • ein steigender Marktzins
    • bei einem Call erhöhend bzw.
    • bei einem Put reduizierend
und umgekehrt
  • ein fallender Marktzins
    • bei einem Call reduzierend bzw.
    • bei einem Put erhöhend
auf den Optionspreis aus.


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